Ad Rates Update – Dynamische Entwicklung im Q4 2023 und Ausblick auf Q1 2024

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In diesem Blog werden wir regelmäßig einen Blick auf den aktuellen Stand und die vorraussichtliche Entwicklung der Ad Rates werfen – Außerdem schauen wir uns die momentane Situation des Werbemarktes im deutschsprachigen Raum an und analysieren, welche Auswirkungen diese auf die Werbeeinnamen der DACH-Publisher haben könnte.

Was sind eigentlich “Ad Rates”?

“Ad Rates” oder auch Anzeigenpreise sind die Kosten, die ein Werbetreibender zahlt, um eine Anzeige auf einer Website oder in einer anderen Online-Plattform zu schalten. Diese Preise können je nach Plattform, Anzeigenformat, Zielgruppe, Werbebudget und anderen Faktoren stark variieren.

Quelle: IAB 2021 AdEx Benchmark report.
“Die 10 größten Digital-Werbemärkte in Europa 2021”

Für Online Publisher sind Ad Rates von großer Bedeutung, da sie einen direkten Einfluss auf ihre Werbeeinnahmen haben. Wenn die Ad Rates hoch sind, können Publisher mehr Geld verdienen, wenn sie Werbeflächen auf ihrer Website oder in ihrer App an Werbetreibende verkaufen. Wenn die Ad Rates jedoch niedrig sind, können die Einnahmen der Publisher sinken, was ihre Geschäftsmodelle beeinträchtigen kann.

Darüber hinaus können schwankende Ad Rates auch ein Indikator für die Gesundheit des Werbemarkts und der Wirtschaft im Allgemeinen sein, was für Publisher ein wichtiger Faktor bei der Planung ihrer Geschäftsstrategien ist.

Die momentane Entwicklung der Ad Rates

Stand: 07.05.2024

Entwicklungen und Prognosen des Online-Displaywerbemarktes für 2024

Der deutsche Online-Displaywerbemarkt setzt trotz globaler Krisen seinen positiven Wachstumstrend fort. Laut der jüngsten Prognose des Online-Vermarkterkreises (OVK) im Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) wird ein Wachstum des Online-Displaywerbemarktes um 7,9 % auf 5,94 Milliarden Euro im Jahr 2024 erwartet. Bereits im Jahr 2023 wurden Umsätze in Höhe von 5,5 Milliarden Euro erzielt, was eine bemerkenswerte Steigerung im Vergleich zum Vorjahr darstellt.

Rasmus Giese, Vorsitzender des OVK, betonte die zentrale Bedeutung der Online-Displaywerbung für Branding und Performance gleichermaßen: „Online-Displaywerbung stärkt Branding und Performance gleichermaßen. Die Unverzichtbarkeit zeigt sich besonders in der Entwicklung zum Jahresende, als wir unsere eigenen Erwartungen übertroffen haben.“ Sollte sich der positive Trend fortsetzen und die Marktbedingungen stabil bleiben, wird der deutsche Online-Displaywerbemarkt im Jahr 2024 erstmals die Marke von 6 Milliarden Euro überschreiten.

Wachstumstreiber im Online-Displaywerbemarkt

Die Wachstumsprognosen des OVK stützen sich auf zwei Haupttreiber:

  1. Programmatic Advertising:
    Programmatic Advertising wird mit einem prognostizierten Umsatz von 4,4 Milliarden Euro knapp drei Viertel des gesamten Displaywerbemarktes ausmachen. Der Anteil von Programmatic an den Buchungen beträgt somit 74 %. Die wachsende Akzeptanz datengetriebener Werbestrategien und die hohe Effizienz programmatischer Buchungsplattformen treiben diesen Bereich weiter an.
  2. Online-Video-Werbung:
    Online-Video-Werbung wächst weiterhin überproportional um 24 % und trägt mit einem Volumen von knapp 2,8 Milliarden Euro erheblich zum Gesamtwachstum des Marktes bei. Die hohe Nachfrage nach Bewegtbildformaten wie Outstream-Videoanzeigen und In-Stream-Anzeigen unterstreicht die Bedeutung von Videos für effektives digitales Marketing.

Warum Publisher auf Programmatic Advertising setzen sollten

Publisher, die noch kein Programmatic Advertising nutzen, sollten diese Möglichkeit unbedingt in Betracht ziehen, um ihre Monetarisierungsstrategien zu optimieren. Programmatic Advertising hat sich als Wachstumstreiber im deutschen Online-Displaywerbemarkt etabliert und trägt mit einem prognostizierten Umsatz von 4,4 Milliarden Euro im Jahr 2024 fast drei Viertel zum gesamten Displaywerbeumsatz bei.

Durch den Einsatz programmatischer Technologien wie EzoicAds können Publisher ihre Werbeinventare automatisiert, effizient und zielgerichtet vermarkten. Die datengetriebene Ausspielung von Anzeigen sorgt nicht nur für eine bessere Zielgruppenansprache, sondern steigert auch die Relevanz und damit die Ad Rates. In einer zunehmend datenschutzorientierten Welt ermöglichen kontextuelle und First-Party-Daten-Strategien innerhalb des programmatischen Ökosystems eine präzise und sichere Werbeansprache, was sich in nachhaltig höheren Einnahmen für Publisher niederschlägt.

Warum Publisher auf Videoinhalte setzen sollten

Publisher, die bisher keine Videoinhalte anbieten, sollten diese ebenfalls in ihr Portfolio aufnehmen, um am überproportionalen Wachstum der Online-Video-Werbung teilzuhaben. Mit einem prognostizierten Umsatz von 2,8 Milliarden Euro im Jahr 2024 wächst der Bereich der Bewegtbildwerbung um beeindruckende 24 % und ist damit einer der Haupttreiber im Online-Displaywerbemarkt.

Videoanzeigen wie Outstream- und In-Stream-Formate erzielen hohe Engagement-Raten und bieten eine aufmerksamkeitsstarke Möglichkeit, Botschaften zu vermitteln. Laut OVK war die In-Stream Video Ad sowohl 2022 als auch 2023 mit großem Abstand die umsatzstärkste Werbeform.

Publisher können dadurch sowohl die Nutzererfahrung verbessern als auch ihre Monetarisierungsstrategien diversifizieren. Die hohe Nachfrage nach Bewegtbildformaten führt zu attraktiven Ad Rates, was insbesondere Publishern zugutekommt, die in der Lage sind, qualitativ hochwertige Videoinhalte zu liefern. Der Wechsel zu einem Video-zentrierten Ansatz durch die Erstellung von Videos mit Flickify und der Implementierung mit Humix kann den Unterschied machen und Publishern helfen, ihre Erträge signifikant zu steigern.

Wenn Sie nicht wissen, wie Sie mit Videoinhalten starten sollen, lesen Sie sich diesen Artikel durch, um zu erfahren, wie Sie qualitativ hochwertige Videos in nur wenigen Minuten erstellen und damit in Googles Universal Search ranken können.

Verlauf der Ad Rates in Q1 2024 und Ausblick auf Q2

Die Anzeigenraten im deutschen Markt sind seit dem 1. Januar 2024 kontinuierlich gestiegen, wenn auch nur leicht. Im Vergleich zu den Vorjahren war der Rückgang der Ad Rates im Q1 2024 nicht so ausgeprägt, jedoch zeigte sich im weiteren Verlauf des Quartals bis hinein ins Q2 keine signifikante Änderung.

Während der Indexwert im Januar zwischen 45 und 50 schwankte, bewegt er sich im April und Mai 2024 nun zwischen 50 und 55, was stark an die Werte aus dem Jahr 2023 erinnert. Am 15. März 2024 erreichten die deutschen Anzeigenraten mit einem Indexwert von 76 ihren bisherigen Jahreshöchststand.

Der deutsche Online-Werbemarkt bleibt trotz passiv verlaufender Ad Rates auf Wachstumskurs und wird voraussichtlich 2024 ein Volumen von 5,94 Milliarden Euro erreichen. Programmatic Advertising und Online-Video-Werbung sind dabei die wichtigsten Wachstumstreiber. Display-Werbung bleibt eine unverzichtbare Finanzierungsmöglichkeit für redaktionelle Inhalte, während die Zahlungsbereitschaft für Paid Content stabil bleibt. Publisher, die flexibel auf Markttrends reagieren und innovative Monetarisierungsstrategien wie die von Ezoic nutzen, können auch im Jahr 2024 ihre Profite maximieren.

Stand: 04.01.2024

Im vierten Quartal 2023 erlebten die deutschen Ad Rates eine bemerkenswerte Entwicklung. Besonders hervorzuheben ist der Black Friday am 24. November, an dem die Ad Rates einen Indexwert von 92 erreichten, eine deutliche Steigerung gegenüber dem Vorjahreswert von 71. Die starke Performance, angetrieben durch die Black-Friday-Saison, von der DACH-Publisher erheblich profitierten, blieb in der zweiten Novemberhälfte beständig, bis es dann schlussendlich am 01. Dezember wieder zu einem Abfall der Ad Rates kam.

Im Gegensatz dazu zeigten die Ad Rates in den USA während des gesamten Dezembers 2023 nur einen durchschnittlichen Indexwert von etwa 44.

Dies steht im starken Kontrast zu den deutschen Ad Rates, die im Durchschnitt über einem Indexwert von 50 lagen und am 16. Dezember sogar einen Spitzenwert von 69 erreichten. Diese Daten zeigen, dass die deutschen Ad Rates im Vergleich zu denen in den USA vielversprechender verlaufen und dass das Potenzial für Publisher, deren Einnahmenpotenzial auf dem Zustand des Deutschen Werbemarktes basiert, momentan größer ist als das für US-Publisher.

Hier erfahren Sie, wie Sie als Publisher Ihre Gewinne im ersten Quartal maximieren und sich an den Rückgang der Ad Rates anpassen können.

Zu Beginn von Q1 2024 kam es wie erwartet zu einem Abfall der deutschen Ad Rates, die am 1. Januar auf einen Wert von 44 und am 2. Januar weiter auf 38 fielen. Dieser Rückgang spiegelt ein historisches Muster wider: Ad Rates sinken in der Regel ab dem 20. Dezember und erreichen während der Weihnachtsferien und bis ins neue Jahr hinein ihre niedrigste Phase.

Der Grund dafür liegt in der Feiertagszeit, wenn viele Werbekampagnen enden und der Wettbewerb um Anzeigenplätze nachlässt, was zu geringeren Einnahmen für Publisher führt. Nach Neujahr erholen sich die Ad Rates zuerst einmal nur langsam, da neue Kampagnen der Werbetreibenden oft erst zum Ende hin von Q1 beginnen.

In dieser Phase ist es entscheidend, dass Sie als Publisher strategisch handeln. Nutzen Sie die ruhigere Zeit, um Ihre Inhalte zu überarbeiten (z.B. mithilfe unserer NicheIQ-SEO-Suite) und sich auf qualitativ hochwertigen Content zu konzentrieren. Es ist außerdem wichtig, Ihre Performance-Daten genau zu analysieren und Strategien für das kommende Jahr zu entwickeln. Vermeiden Sie impulsives Handeln oder kurzfristige Entscheidungen, die langfristig negative Auswirkungen auf Ihre Website haben könnten.

Hier finden Sie einige Tipps, wie Sie Ihre Webseite bestmöglich auf den Erfolg in 2024 vorbereiten.

Stand: 03.10.2023


Im Verlauf des dritten Quartals zeigte sich zunächst eine ernüchternde Tendenz in Bezug auf die Deutschen Ad Rates seit unserem letzten Update. Doch mit dem Septemberende zeichnete sich auf dem Ezoic Ad Revenue Index erneut ein ermutigender Aufwärtstrend ab. Dieser Trend reflektiert das bereits bekannte Phänomen, dass die Display-Anzeigenraten gegen Ende eines Quartals tendenziell ansteigen – und das diesmal in einem größeren Ausmaß.

Die Regelmäßigkeit dieses Musters kann durch diverse Faktoren beleuchtet werden:

Zuallererst spielt die Budgetnutzung eine tragende Rolle. Werbetreibende Unternehmen operieren häufig mit festgelegten Werbebudgets pro Quartal. Wenn sich ein Quartal dem Ende zuneigt, stellen einige Unternehmen möglicherweise fest, dass noch ungenutzte Budgets vorhanden sind. Um diese Budgets nicht verfallen zu lassen, können sie ihre Ausgaben für Display-Werbung aufstocken. Dies steigert die Nachfrage und katapultiert die Ad Rates nach oben.

Des Weiteren dreht sich bei größeren Werbetreibenden oft alles um das Erreichen von Performance-Zielen. Die Marketing- und Verkaufsabteilungen haben in der Regel klare Quartalsziele vor Augen. Um diese Ziele zu erreichen oder gar zu übertreffen, können sie ihre Werbeaktivitäten intensivieren. Dies fördert erneut die Nachfrage und treibt die Preise für Werbeanzeigen in die Höhe.

Durch diese dynamischen Mechanismen entsteht ein vorhersehbarer, zyklischer Aufwärtstrend in den Ad Rates, der sich gegen Ende eines jeden Quartals offenbart. Dieses Verständnis kann sowohl Werbetreibenden als auch Publishern wertvolle Einblicke für eine effektivere Budgetplanung und Strategieanpassung bieten.

Am 20. September erreichten die Ad Rates in Deutschland sogar einen Wert von 71 – Dieser stellt, gemeinsam mit dem 25. November 2022, den Höchstwert der letzten 524 Tage dar. Dies ist vor allem für Publisher der DACH-Region eine extrem erfreuliche Nachricht und lässt auf eine weitere positive Entwicklung der Anzeigenraten in Q4 2023 hoffen.

Wie profitieren Sie als DACH-Publisher bestmöglich von den steigenden Ad Rates in Q4 und welche Vorbereitungen sollten Sie treffen?

Um die steigenden Ad Rates im kommenden Quartal bestmöglich auszunutzen, sollten Sie als Publisher dafür sorgen, dass Ihr Ezoic-Setup vollständig optimiert ist. Sorgen Sie dafür, dass Sie die umsatzstärksten Anzeigentypen in EzoicAds aktiviert haben und befolgen Sie unsere Dashboard Tricks, mit denen Sie Ihre Einnahmen schnell steigern werden, um Ihr Setup zu optimieren und in den kommenden Monaten höhere Einnahmen zu erzielen.

Die Aussicht auf anhaltend hohe Ad Rates schafft eine vielversprechende Umgebung sowohl für Publisher als auch für Werbetreibende. Das Verständnis und die proaktive Anpassung an diese zyklischen Marktmechanismen können eine Win-Win-Situation schaffen, in der sowohl Werbetreibende als auch Publisher ihre Ziele erreichen und übertreffen können. Sorgen Sie dafür, dass sie auf einen wahrscheinlichen Aufschwung gut vorbereitet sind und profitieren Sie von dem Positivtrend.

Stand: 04.07.2023

Auch in diesem Jahr lässt sich zu Beginn vom Juli und damit auch des 3. Quartals ein Einbruch in den Deutschen Anzeigenraten feststellen. Nachdem diese sich zum Ende von Q2 hin nochmal erholt und auf einem Positivtrend bewegt haben, steht nun erneut ein langsamer Erholungsprozess bevor.

Haben Sie sich jemals gefragt, warum die Werbeeinnahmen von Online-Publishern, auch aus dem deutschsprachigen Raum, im Juli einbrechen? Das liegt vor allem daran, dass Werbetreibende ihre Quartalsbudgets im Monat davor auslaufen lassen. Das bedeutet, dass die Werbekampagnen enden und ein Teil des Wettbewerbs auf dem Markt, der die Anzeigenpreise für Publisher und somit auch die Ad Rates in die Höhe treibt, wegfällt… zumindest vorübergehend.

Es ist zu Beginn jedes Quartals üblich, dass die Ad Rates aufgrund der abgeschlossenen Werbekampagnen einen Einbruch vorweisen – Warum ist dieser Abfall im Juli (zu Beginn von Q3) also besonders auffällig? Wenn der Quartalswechsel im Juli auf ein Wochenende fällt, kommt zusätzlich noch der Amerikanische Unabhängigkeitstag hinzu, welcher auf den 04. Juli fällt.

Das bedeutet oft, dass die Amerikanischen Werbetreibenden ihre Kampagnen langsamer als sonst wieder aufnehmen. Da der Amerikanische Werbemarkt mit Abstand am Größten ist, und auch 2023 wieder Ausgaben für digitale Werbung von Amerikanischen Unternehmen in Höhe von knapp 300 Milliarden Dollar erwartet werden, hat dies natürlich auch einen bemerkbaren Einfluss auf die Werbeeinnahmen von DACH-Publishern, welche zu einem Teil von Geboten Amerikanischer Unternehmen auf die freien Werbeplätze stammen.

Wir raten Ihnen, trotz solcher saisonalen Schwankungen langfristig zu denken. Drastische Änderungen an Ihrer Monetarisierungsstrategie in Reaktion auf diese Marktschwankungen und die kurzfristige Entwicklung der Ad Rates könnten Ihre Werbeeinnahmen langfristig beeinträchtigen. Bleiben Sie Ihrer Strategie treu und lassen Sie sich nicht von temporären Trends ablenken.

Stand: 06.06.2023

Es ist mittlerweile klar, dass unsere Hoffnungen auf eine deutliche Erholung der Ad Rates in Q2 2023 bisher nicht erfüllt wurden. Wie bereits in unserem letzten Update diskutiert, war die Ad Rates-Erhöhung im ersten Quartal des Jahres 2023 bescheiden, aber durchaus ermutigend. Leider haben sich diese positiven Anzeichen nicht fortgesetzt und die Anzeigenpreise haben sich in Q2 weiterhin auf einem unerwartet niedrigen Niveau bewegt.

Ein Blick auf unseren Ad Revenue Index zeigt, dass die Ad Rates im Vergleich zu den Vorjahren nur eine minimale Steigerung erfahren haben und der erhoffte Anstieg in Q2 ausblieb. Die Ad Rates bewegen sich derzeit nahe des Niveaus, das wir in Q1 2023 beobachtet haben, was darauf hindeutet, dass die Ad Rates in diesem Jahr möglicherweise eine längere Erholungszeit benötigen als ursprünglich angenommen.

Gründe für die andauernd niedrigen Ad Rates

Die Gründe für diese Entwicklung sind vielfältig und spiegeln die aktuelle wirtschaftliche Unsicherheit sowie die Auswirkungen verschiedener globaler Ereignisse wider. Einige der Hauptfaktoren sind der anhaltende Effekt der COVID-19-Pandemie, geopolitische Spannungen und die fortgesetzte Umstellung auf datenschutzorientierte Werbestrategien nach den Änderungen der DSGVO und den fortlaufenden Diskussionen um Cookies und Datenverarbeitung.

Ein weiterer wichtiger Faktor ist der anhaltende Wandel im Verbraucherverhalten. Die Nutzer sind mittlerweile vorsichtiger, was die Preisgabe ihrer Daten angeht und sie tendieren zunehmend dazu, Plattformen und Dienste zu nutzen, die mehr Kontrolle über ihre Daten bieten. Dieser Trend könnte die Möglichkeiten für zielgerichtete Werbung einschränken und so zu niedrigeren Ad Rates führen.

Der Stadion-Vergleich

Um die momentane Situation des digitalen Werbemarktes verständlich darzustellen, würde ich gerne einen Vergleich von Carl Broadbent, Ezoic-Publisher und Host des Affiliate Gathering Events in York, heranziehen. Stellen Sie sich vor, Sie sind in einem Fußballstadion, um Ihr lokales Team zu unterstützen. Es gibt eine bestimmte Anzahl an Sitzplätzen in diesem Stadion. Bei besonders wichtigen Spielen sind diese Sitzplätze in der Regel alle belegt. Die wenigen, die noch verfügbar sind, werden zu einem höheren Preis verkauft – die großen Spiele erzielen immer die höchsten Einnahmen für die Anbieter der Plätze.

stadion werbeplätze

Wenn der Verein jedoch nicht gut abschneidet und viele freie Sitzplätze verfügbar sind, werden diese oft zu einem reduzierten Preis angeboten. Es sind mehr Plätze verfügbar, als das Stadion bzw. der Verein füllen kann.

Das Gleiche gilt für Werbeplatzierungen. Wenn Werbetreibende momentan nicht bereit sind, ihr Geld auszugeben, gibt es ein Überangebot an Werbeflächen. Um diese dennoch füllen zu können, senken die Werbeanbieter die Kosten für diese Werbeplatzierungen. Sie entwerten praktisch diese Anzeigen, um Werbetreibende anzulocken, die Werbeflächen auf Ihren Websites zu füllen.

Werbetreibende wissen, dass sie bei einem Überangebot an diesen Plätzen, diese zu einem reduzierten Tarif erhalten werden. Und genau deshalb wird Ihr Werbeeinkommen, der Betrag, den Sie pro tausend Aufrufe auf Ihrer Website erhalten, reduziert.

Dieses Beispiel stellt das Prinzip von Angebot und Nachfrage im programmatischen Werbemarkt dar. Wenn das Angebot (die verfügbaren Werbeflächen) die Nachfrage (die Menge der Werbetreibenden, die bereit sind, für diese Plätze zu zahlen) übersteigt, fallen die Preise. In Zeiten wie diesen müssen Publisher flexible und innovative Lösungen finden, um ihre Einnahmen zu maximieren und ihre Geschäftsmodelle widerstandsfähiger gegenüber Marktveränderungen zu machen.

Auswirkungen auf den DACH-Werbemarkt


Betrachten wir die Ad Rates auf dem deustchsprachigen Markt, sehen wir einen ermutigenden Trend. Die deutschen Ad Rates schneiden im ersten und zweiten Quartal 2023 deutlich besser ab als die aus den USA. Während die US Ad Rates um den Wert von 40 pendeln und kein Aufwärtstrend erkennbar ist, liegen die deutschen Ad Rates zwischen 50 und 60 mit einem erkennbaren Anstieg seit Beginn des Jahres.

ad rates de vs usa

Es ist wichtig anzumerken, dass diese Zahlen zwar dennoch unter den früheren Höchstständen liegen, jedoch eine ermutigende Verbesserung gegenüber den Raten von Q1 und der zweiten Hälfte von 2022 darstellen.

Der Aufwärtstrend der Ad Rates, der auf dem deutschen Markt zu beobachten ist, spiegelt sich auch in der aktuellen Lage auf dem Aktienmarkt wider. Die Performance der Börsen wird oft als Indikator für die allgemeine wirtschaftliche Lage eines Landes oder der globalen Wirtschaft gesehen.

Im Laufe des zweiten Quartals 2023 hat sich der DAX, der Leitindex der 30 größten deutschen Aktiengesellschaften, stetig erholt und zeigt eine positive Entwicklung. Trotz anfänglicher Turbulenzen zu Beginn des Jahres konnte der DAX eine Reihe von Gewinnen verzeichnen und hat inzwischen ein Allzeit-Hoch erreicht. Dies ist ein gutes Zeichen für die Stabilität der deutschen Wirtschaft und könnte zu einem Anstieg der Werbeausgaben von deutschen Unternehmen führen, was wiederum die Ad Rates positiv beeinflussen könnte.

dax entwicklung

Auch global gesehen zeigen die Aktienmärkte Zeichen der Erholung. Der S&P 500, der die 500 größten Unternehmen an der US-Börse abbildet, hat ebenfalls im Laufe von Q2 eine positive Entwicklung erlebt. Trotz der anhaltenden Unsicherheiten im Zusammenhang mit globalen wirtschaftlichen Faktoren scheint der Aktienmarkt zu signalisieren, dass sich die Wirtschaft auf einem Aufwärtstrend befindet.

s&p 500 entwicklung

Da Unternehmen in der Regel mehr für Werbung ausgeben, wenn die Wirtschaft stark ist, könnte ein stärkerer Aktienmarkt zu höheren Werbebudgets führen. Dies wiederum könnte dazu führen, dass die Ad Rates global steigen und die Publisher höhere Einnahmen erzielen.

Es ist natürlich wichtig zu bedenken, dass es immer Unsicherheiten gibt und dass wirtschaftliche Entwicklungen schwer vorherzusagen sind. Trotzdem sind diese Anzeichen für eine Erholung ermutigend und scheinen ein Zeichen dafür zu sein, dass sich die Ad Rates in den kommenden Monaten verbessern.

Ausblick

Trotz der derzeitigen Herausforderungen besteht immer noch die Hoffnung auf eine deutlichen Anstieg der Ad Rates im Laufe des Jahres 2023. Es ist wichtig, daran zu erinnern, dass die Werbewirtschaft zyklisch ist und dass die aktuellen niedrigen Ad Rates nicht notwendigerweise ein Zeichen für eine dauerhafte Veränderung sind.

Eine weitere Erholung der Ad Rates wird von verschiedenen Faktoren abhängen, darunter die Geschwindigkeit der wirtschaftlichen Erholung und Lage, die Entwicklung von Datenschutzgesetzen und die Anpassungsfähigkeit der Werbebranche an neue Technologien und Verbrauchertrends.

Was bedeutet das für Publisher?

Für Publisher ist diese Zeit eine Herausforderung, aber auch eine Chance. Die derzeit niedrigen Ad Rates erfordern Anpassung und Flexibilität. Es ist an der Zeit, die Strategie anzupassen und nach neuen Möglichkeiten zu suchen, um die Einnahmen zu steigern.

Es ist daher ratsam, sowohl alle möglichen Anzeigenformate von Ezoic zu testen, als auch Humix zu nutzen, um herauszufinden, welche Kombination von Formaten und Technologien die höchsten Einnahmen erzielt. Die Erstellung von Videoinhalten z.B. mit Flickify und das Teilen dieser per Humix ermöglicht es Ihnen, eine neue Zielgruppe zu erschließen und zusätzliche Einnahmen durch Videowerbung zu generieren, die oft von Werbetreibenden als effektiv angesehen und somit gut bezahlt wird.

ezoic flickify und humix

Obwohl die aktuellen Ad Rates für einige Herausforderungen sorgen, ist es wichtig, sich daran zu erinnern, dass der Werbemarkt ständig in Bewegung ist und sich anpasst. Mit den richtigen Strategien und einem flexiblen Ansatz können Publisher diese Herausforderungen meistern und weiterhin erfolgreich sein und wachsen. Es wird interessant sein zu sehen, wie sich die Ad Rates in den kommenden Monaten entwickeln und welche neuen Trends und Möglichkeiten sich daraus ergeben.

Stand: 27.03.2023

Wie Sie vermutlich wissen, hängen die Ad Rates und damit auch die Werbeeinnahmen der Publisher von vielen Faktoren ab. In den letzten Jahren haben globale Ereignisse die wirtschaftliche Lage und damit auch den Werbemarkt beeinflusst.

Vor allem im Jahre 2021 wurden die Werbeausgaben für programmatische Display-Werbung von den Werbetreibenden als Antwort auf die davor durch die Corona-Krise eingeschränkte wirtschaftliche Handlungsfähigkeit extrem gesteigert. Somit wurden 2021 einige Rekorde im Bereich der Anzeigenpreise und Werbeausgaben aufgestellt – Unser Deutscher Ad Revenue Index erreichte am Black Friday 2021 den absoluten Höchstwert:

ezoic ad revenue index

Ezoic´s Ad Revenue Index

Falls Ihnen unser Ad Revenue Index noch nicht bekannt ist:

Ezoic´s Ad Revenue Index nimmt eine statistisch relevante Stichprobe globaler Websites (aller Größen und Nischen), indexiert deren Werbeeinnahmen und zeigt sie in einem laufenden Echtzeit-Diagramm an. Er bietet eine Möglichkeit, die Ad Rates verschiedener Regionen täglich zu betrachten. Jeden Tag berechnet der Index einen Wert durch strategische Stichproben in unserem Datensatz von Online-Werbeeinblendungen und kombiniert die Daten zu einer einzigen Zahl auf einer Skala von 1 bis 100.

Der Index kann Online-Publishern einen Einblick in die aktuelle Marktlage verschaffen und dabei helfen, zu erkennen, ob der Anstieg oder Rückgang ihrer Werbeeinnahmen eher auf die allgemeinen Marktbedingungen oder auf ein Ereignis auf ihrer eigenen Website zurückzuführen ist.

Im anschließenden Jahr 2022, besonders im vierten Quartal, waren viele von uns enttäuscht von der vergleichsweise schwachen Entwicklung des deutschen Ad Revenue Index. Vor allem weil die Ad Rates 2021 regelmäßig neue Rekordzahlen schreiben konnten, gingen nur wenige davon aus, dass die Anzeigenpreise im Laufe von 2022 so stark abfallen würden. Der Höchstwert, welcher am Black Friday (Q4) erreicht wurde, lag lediglich bei 71 und fiel somit sogar unter den Wert eines Tages im April (Q2).

Sowohl große als auch kleine Unternehmen im Ad-Tech-Bereich waren von den Auswirkungen der niedrigeren Werbebudgets betroffen. Obwohl einige Unternehmen wie Alphabet und Meta eine riesige Zielgruppe hatten und fortschrittliche Technologien einsetzten, konnten sie nicht vermeiden, dass ihre Aktienkurse um 50% bis 80% fielen. Dies zeigt, wie stark die Werbeausgaben die Branche beeinflussen können.

Nachdem 2022 für Online-Publisher, deren Einnahmen hauptsächlich auf Display-Werbung beruhen, ein sehr schwieriges Jahr war, erholen sich die Ad Rates und der Ad Revenue Index nun langsam wieder und bewegen sich auf einem Aufwärtstrend, der Hoffnung für die nächsten Monate macht. Im Vergleich zu den Ad Rates in den Vereinigten Staaten, steht der Deutsche Werbemarkt momentan sogar ziemlich gut dar:

ad rates deutschland usa

Es lässt sich zwar erwarten, dass der Ad Revenue Index am 1. April, also am Anfang von Q2, fallen wird, jedoch sollte er sich danach wieder auf einen Aufschwung begeben und in Q2 einen neuen Jahreshöchstwert aufstellen (Q1 ist normalerweise immer das Quartal mit den geringsten Ad Rates, da Werbetreibende im Q4 des Vorjahres einen Großteil ihres Budgets investiert haben und somit erst wieder auf eine Möglichkeit zur Erhöhung des Budgets warten müssen).

Da die Ad Rates im Q4 von 2022 so niedrig waren, ist es allerdings gut möglich, dass sie in diesem Jahre bereits in Q2 und Q3 betrachtiche Werte erreichen werden – Eine vielversprechende Nachricht für alle Online-Publisher.

Vorhersagen und mögliche Aussichten

Dennoch ist einigen Vorhersagen nach damit zu rechnen, dass sich die Werbebudgets im Jahr 2023 nicht erholen werden. Das erwartete Wachstum wird voraussichtlich nicht deutlich höher sein als 2022.

Laut Magna wird das weltweite Werbevolumen im Jahr 2023 voraussichtlich 833 Milliarden US-Dollar erreichen, was einem Anstieg von etwa 5% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Im Vergleich dazu lag das Wachstum im Jahr 2022 bei 7%. GroupM geht davon aus, dass die Werbeeinnahmen im Jahr 2023 um 5,9% auf 856 Milliarden US-Dollar steigen werden (ohne US-Politikwerbung), verglichen mit 6,5% im Jahr 2022. Beide Schätzungen für 2023 wurden um jeweils 1,5% bzw. 0,5% nach unten korrigiert. Einschließlich der US-Politikwerbung prognostiziert GroupM für das Jahr 2022 ein Wachstum von 7,8% und für das Jahr 2023 von 4,6%.

Quelle: Forbes.com (https://www.forbes.com/sites/bethkindig/2023/01/27/ad-budgets-set-to-slow-even-more-in-2023/?sh=61e09723554c)

Im Jahr 2023 wird der weltweite Markt für digitale Werbung voraussichtlich bei 681,39 Milliarden US-Dollar liegen. Das entspricht 69% der gesamten Ausgaben für Medienwerbung und umfasst Werbung auf internetfähigen Geräten wie Computern, Handys und Smart Devices.

Im Vergleich zu den 602,25 Milliarden US-Dollar im Jahr 2022 markiert der Anstieg der digitalen Werbeausgaben im Jahr 2023 einen Anstieg von 13,1%. Auch wenn es sich nur um einen moderaten Anstieg handelt, wird erwartet, dass das Wachstum der digitalen Werbung in den kommenden Jahren weiter anhalten wird. Expertenprognosen deuten darauf hin, dass der Markt für digitale Werbung in den nächsten Jahren weiter wachsen wird, auch wenn das Wachstumstempo etwas abflachen könnte.

Hier sind die Vorhersagen der jährlichen Wachstumsraten für digitale Werbung für die nächsten Jahre:

2024: 11%
2025: 8,4%
2026: 6,8%

Quelle: eMarketer

Das Jahr 2022 war das erste Jahr, in dem die weltweiten Ausgaben für digitale Werbung die Marke von 600 Milliarden US-Dollar überschritten haben. Wenn das für Sie noch nicht beeindruckend genug ist – Es wird außerdem erwartet, dass der Markt für digitale Werbung bis 2024 auf 756,47 Milliarden US-Dollar und bis 2025 auf über 800 Milliarden US-Dollar wachsen wird.

Bis 2026 soll er auf 876,1 Milliarden US-Dollar steigen. Das ist nicht nur eine Steigerung von insgesamt 68,2% gegenüber 2021, sondern wird auch 73,6% der gesamten Ausgaben für Medienwerbung ausmachen. Mit anderen Worten, im Jahr 2026 werden für jeden ausgegebenen Dollar fast 74 Cent für digitale Werbung verwendet werden.

Quelle: Oberlo

Es gibt also nicht nur zurückhaltende Vorraussagen, sondern auch einiges, worauf Sie sich als Online-Publisher im Jahre 2023 freuen können. Zum Abschluss von Q1 2023 lässt sich zusammenfassen, dass wir momentan zwar nicht die Phase mit den stärksten Ad Rates durchlaufen, aber vor allem der Deutsche Werbemarkt sich auf einem positiven Aufwärtstrend befindet, von dem Sie als Online-Publisher in dem weiteren Verlauf des Jahres noch profitieren werden.


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Von Simon Wilken

Simon ist International Marketing Specialist bei Ezoic und befasst sich primär mit der Entwicklung des programmatischen Werbemarktes in der DACH-Region. Mit einem Hintergrund in Medienwissenschaft und Anglistik kombiniert er theoretisches Wissen mit praxisnahen Ansätzen. Besonders wichtig ist ihm die Verbindung von Technologie und kreativem Ausdruck.