Publishing Pulse: Neue Google-Suchfunktionen, DALL-E 3 in ChatGPT verfügbar, X fügt Premium-Tiers hinzu

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Wenn Sie es vorziehen, Branchennachrichten als Podcast zu hören, können Sie Ezoic´s Podcast The Publisher Lab verfolgen. Neue Episoden werden wöchentlich am Donnerstag veröffentlicht.

Neue Suchfunktionen in Google Chrome

Google kündigt spannende Updates für die Chrome-Adressleiste an, die die Erkennung von Webseiten und das Nutzererlebnis insgesamt verbessern sollen. Sowohl die Desktop- als auch die mobilen Versionen von Chrome erhalten diese Aktualisierungen, darunter:

  1. Vorschläge für nicht besuchte Webseiten: Chrome schlägt jetzt beliebte und relevante Webseiten vor, auch wenn der Nutzer sie noch nicht besucht hat.
  2. Erweitertes Autocomplete: Die Funktion zur automatischen Vervollständigung bietet intelligentere Vorschläge, die über die zuvor eingegebenen URLs hinausgehen.
  3. Automatische Tippfehler-Korrekturen: Korrekturen, die auf dem Browserverlauf basieren, vereinfachen den Suchprozess.
  4. Lesezeichen-Suche: Nutzer können ihre Lesezeichenordner jetzt direkt in der Adressleiste durchsuchen.
  5. Visuelle Erweiterungen: Optimierungen bei der Lesbarkeit und der Reaktionsfähigkeit für ein flüssigeres Browsing-Erlebnis.

Für SEO-Experten bietet die neue Funktion “Vorschläge für nicht besuchte Webseiten” die Möglichkeit, Webseiten mit gezielten Keywords zu optimieren, damit sie in den Vorschlägen der Chrome-Adressleiste erscheinen. Mit diesen Aktualisierungen soll das Surfen für die Nutzer schneller, einfacher und intuitiver werden, damit sie letztlich Zeit sparen und ihre Online-Reise verbessern können.

X fügt Premium-Abonnement-Optionen hinzu

Elon Musk wird das Premium-Abonnementangebot von X mit der Einführung von zwei neuen Stufen erweitern, um ein breiteres Spektrum an Nutzerpräferenzen anzusprechen und die Einnahmequellen zu erweitern:

  1. Budget-freundliche Stufe: Diese neue Stufe ist preislich niedriger angesetzt als der bisherige 8-Dollar-Monatsplan. Die Anzahl der Anzeigen, die von den Abonnenten gesehen werden, wird nicht reduziert, sondern bleibt auf dem aktuellen Niveau.
  2. Werbefreie Premium-Stufe: Für Nutzer, die ein werbefreies Erlebnis wünschen, führt Musk eine teurere Abonnementoption ein, bei der alle Anzeigen vollständig verborgen bleiben.

Die Preisgestaltung für diese neuen Stufen ist noch nicht endgültig festgelegt worden. Die Einführung dieser Abo-Optionen ist ein strategischer Schachzug, insbesondere angesichts des jüngsten Rückgangs der Werbeeinnahmen um 59 % seit der Übernahme durch Musk. Die Einführung eines Ad-Blocking-Premium-Dienstes könnte die Werbelandschaft von X weiter beeinflussen, je nachdem, wie die Nutzer auf diese neuen Abonnement-Optionen reagieren.

Diese Änderungen sind darüber hinaus Teil der umfassenderen Strategie von Musk zur Bekämpfung von Bot-Aktivitäten auf der Plattform. Durch die Einführung einer geringen monatlichen Gebühr für alle X-Nutzer soll die Kosteneffizienz des Betriebs von Bots sinken. Die niedrigere Preisoption soll auch Bots abschrecken und es ihnen erschweren, wirtschaftlich profitabel zu arbeiten.

Insgesamt deuten diese Entwicklungen darauf hin, dass sich das Geschäftsmodell von X und die Strategien zur Einbindung der Nutzer unter der Führung von Musk deutlich verändert haben.

Die “Verified”-Bewegung stellt eine Herausforderung für die PR dar

Die Landschaft der Verifizierung in den sozialen Medien wird sich im Jahr 2023 erheblich verändern. Mit Plattformen wie Meta Verified und X Premium, die Verifizierungsabzeichen gegen eine monatliche Gebühr anbieten, wird das einst exklusive Symbol für Einfluss und Glaubwürdigkeit für ein breiteres Publikum zugänglicher. Diese Entwicklung bietet sowohl Herausforderungen als auch Chancen für die PR-Branche (Public Relations).

Der Fokus verlagert sich von der bloßen Erlangung von Verifizierungsabzeichen hin zur Schaffung eines dauerhaften Markenimages durch überzeugende Geschichten und aktives Engagement des Publikums. Die Bedeutung einer organischen Medienpräsenz, authentischer Empfehlungsschreiben und verdienter Medienplatzierungen bleibt für den Aufbau eines glaubwürdigen Markenimages von größter Bedeutung.

Die sich verändernde Art der Verifizierung in den sozialen Medien verändert die Herangehensweise der PR-Branche und lenkt sie auf authentischere, story-orientierte und langfristige Strategien zum Markenaufbau.

Was Marken wirklich über X (Twitter) denken

Die neueste Digiday+ Research-Studie zeigt, dass sich die Art und Weise, wie Marken und Einzelhandelsunternehmen mit X (früher Twitter) interagieren, zwischen 2022 und 2023 verändern wird.

Bemerkenswert ist der deutliche Rückgang der Nutzung der Plattform: Nur 35 % der Marken und Einzelhändler haben im letzten Monat des Jahres 2023 Inhalte gepostet, verglichen mit 73 % im Jahr 2022. Dieser Trend steht in krassem Gegensatz zu dem stetigen Engagement auf den Meta-Plattformen, wo die Nutzungsraten für Facebook und Instagram mit 84 % bzw. 88 % weiterhin hoch sind.

Die Häufigkeit, mit der Inhalte auf X gepostet werden, ist deutlich zurückgegangen. Tägliche Postings haben leicht abgenommen, und wöchentliche Postings sind noch deutlicher zurückgegangen, obwohl die monatlichen Postings zugenommen haben. Eine signifikante Veränderung ist bei der Herangehensweise an die Erstellung von Originalinhalten für X zu beobachten, wobei die Mehrheit der Fachleute im Jahr 2023 angibt, nicht in diesen Bereich zu investieren, was einen deutlichen Anstieg gegenüber dem Vorjahr darstellt.

Darüber hinaus hat sich die Meinung über die Angemessenheit von X für die Markenwerbung negativ verändert. Ein erheblicher Anteil der Befragten hält X jetzt für weniger geeignet für markenbezogene Inhalte. Mehr als die Hälfte hält es jedoch immer noch für einigermaßen geeignet, auch wenn dies ein Rückgang gegenüber den Zahlen des Vorjahres ist.

Insgesamt deuten diese Trends auf eine Neubewertung der Rolle von X in den digitalen Marketingstrategien von Marken und Einzelhändlern hin, die durch eine verringerte Aktivität, geringere Investitionen und eine wachsende Skepsis gegenüber der Wirksamkeit von X als Branding-Plattform gekennzeichnet ist.

DALL-E 3 Bildgenerator jetzt in ChatGPT Plus verfügbar

OpenAI hat den Zugang zu seinem KI-Bild-Generator, DALL-E 3, auf ChatGPT-Abonnements ausgeweitet und seine Fähigkeiten zur Bilderstellung durch eine erweiterte Verarbeitung natürlicher Sprache verbessert.

Microsoft hat DALL-E 3 in die Bing-Suche und den Chat integriert, obwohl erste Probleme mit dem Inhaltsfilter auftraten, was OpenAI dazu veranlasste, die Sicherheitsmaßnahmen zu verstärken. Dazu gehören die Einschränkung von schädlichem Bildmaterial und die Verhinderung der Nachahmung bestimmter Künstler oder öffentlicher Persönlichkeiten.

Mit der Entwicklung eines “Provenance Classifier” zur Identifizierung der von DALL-E 3 generierten Bilder befasst sich OpenAI mit komplexen Themen wie Urheberrechtsverletzungen und nicht einvernehmlich erstelltem Bildmaterial. Eine kontinuierliche Weiterentwicklung und Beratung durch Experten ist geplant, um die ethischen und inhaltlichen Herausforderungen im Zusammenhang mit KI-generierten Bildern zu bewältigen.

Superfy: Die App, die Nutzer online mit nicht KI-generierten Antworten verbindet

Superfy ist eine mobile App, die Echtzeitverbindungen zwischen Nutzern, die Rat suchen, und anderen Personen mit relevantem Fachwissen herstellt. Die App nutzt die Matchpoint-KI-Technologie, um Nutzer auf der Grundlage von Fachwissen, Verhaltensmustern und persönlicher Relevanz effizient zusammenzubringen. Dieses KI-gesteuerte System erstellt eine dynamische Datenbank aus den Interaktionen der Nutzer und verbessert so im Laufe der Zeit seine Matching-Fähigkeiten. Bemerkenswert ist, dass laut Superfy 90 % der Nutzeranfragen von echten Menschen beantwortet werden, mit einer beeindruckenden durchschnittlichen Antwortzeit von nur 20 Sekunden.

Superfy richtet sich an die überwiegend junge Gen Z in den USA, Kanada und dem Vereinigten Königreich und bietet eine persönlichere und interaktive Alternative zu herkömmlichen Frage-und-Antwort-Plattformen. Die Nutzer sind sehr aktiv und verbringen durchschnittlich 31 Minuten pro Tag mit der App, was zu sinnvollen Gesprächen führt.

Mit einer Finanzierung in Höhe von 5 Millionen US-Dollar und der Planung weiterer Investitionsrunden baut Superfy seine Präsenz auf dem Markt aus. Die App ist für iOS-Geräte kostenlos und ohne In-App-Käufe erhältlich, wodurch sie für die Zielgruppe leicht zugänglich ist.

KI-Schutz für Künstler

Nightshade, entwickelt von Ben Zhaos Team an der University of Chicago, ermöglicht es Künstlern, unsichtbare Änderungen in ihre Kunstwerke einzubetten, bevor diese online hochgeladen werden. Diese Strategie zielt darauf ab, KI-Modelle zu stören, die mit diesen Bildern ohne Zustimmung trainiert wurden, was zu chaotischen KI-Ergebnissen führen kann, z. B. zur falschen Identifizierung von Hunden als Katzen.

Das Projekt adressiert eine Schwachstelle in generativen KI-Modellen, die auf große Bilddatensätze aus dem Internet angewiesen sind und bei denen “vergiftete” Bilder zu Lernfehlern führen können.

“Ich denke, das ist eine geniale Sache, die dringend gebraucht wird”, sagt Tyler Bishop in der aktuellen Folge des The Publisher Lab Podcasts.

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Hören Sie sich die dieswöchige Folge von The Publisher Lab an, um mehr über diese Themen zu erfahren

Obwohl eine wirkungsvolle Störung zahlreiche manipulierte Bilder erfordert, symbolisiert Nightshade einen Vorstoß in Richtung Künstlerkontrolle und angemessene Trainingsmethoden für KI-Modelle. Es unterstreicht auch die wachsende Bedeutung des Schutzes von KI-Systemen vor Datenvergiftung, da diese Tools immer integraler und zuverlässiger werden.

Von Simon Wilken

Simon ist International Marketing Specialist bei Ezoic und befasst sich primär mit der Entwicklung des programmatischen Werbemarktes in der DACH-Region. Mit einem Hintergrund in Medienwissenschaft und Anglistik kombiniert er theoretisches Wissen mit praxisnahen Ansätzen. Besonders wichtig ist ihm die Verbindung von Technologie und kreativem Ausdruck.