2023 war das Jahr der generativen KI, und sie wird sich auch 2024 weiterentwickeln. Generative KI spielt eine immer wichtigere Rolle bei der Erstellung von Inhalten. Für die Betreiber von Nischen-Webseiten war es noch nie so wichtig wie heute, die Originalinhalte ihrer Webseiten zu schützen. Mit der zunehmenden Verbreitung von KI-Tools wie ChatGPT wächst die Sorge um Content-Diebstahl und Originalität unter Content-Erstellern und Publishern.
KI vs. Suchmaschinen-Crawler: Den Unterschied verstehen
In einem kürzlich veranstalteten Webinar, das von Cassidy Jensen, VIP Publisher Success Manager bei Ezoic, geleitet wurde, teilte sie ihr umfangreiches Wissen über KI und Content-Schutz, um Webseitenbesitzer darüber aufzuklären, was KI-Crawler sind, wie Medienunternehmen derzeit mit dem KI-Boom umgehen und was zu tun ist, wenn Ihre Inhalte gestohlen werden.
Cassidy erklärt, dass KI-Tools zwar die Erstellung von Inhalten erleichtern und die Kreativität anregen, dass sie aber häufig Informationen aus bestehenden Online-Inhalten beziehen, wodurch die ursprünglichen Schöpfer möglicherweise außen vor gelassen werden.
Was sind KI-Crawler? KI-Crawler oder Bots navigieren autonom durch das Internet, um Daten für verschiedene Zwecke zu sammeln, z. B. für maschinelles Lernen, Daten für Analysen und die Erweiterung der Wissensdatenbank. Sie arbeiten ähnlich wie die Crawler der Google-Suchmaschine und können jede über einen Webbrowser zugängliche Seite “scrapen”.
Während Google Crawler den Vorteil haben, dass sie Traffic auf werbefinanzierte Websites lenken, scheinen KI-Bot-Crawler den ursprünglichen Entwicklern keinen Nutzen zu bringen.
OpenAI stellte seinen GPTBot Crawler im August 2023 vor und behauptete, dass die gesammelten Daten zur Verbesserung künftiger Modelle verwendet würden. In einem neuen Zeitalter, in dem Publisher KI nutzen, um die Erstellung neuer Inhalte zu fördern, ist es wichtig zu erkennen, dass Google SERPs doppelte oder kopierte Inhalte ignorieren können, was letztendlich dem Traffic dieser Webseite schaden könnte.
Diese Ankündigung hat viele Fragen aufgeworfen und Publisher dazu veranlasst, Schutzmaßnahmen zu ergreifen, um ihre Originalinhalte zu schützen
KI gibt in der Regel die Originalquellen nicht an, und es gibt keine Garantie, dass die abgerufenen Informationen immer korrekt sind. Dies stellt ein Risiko für die Ersteller einzigartiger Inhalte dar, da KI-generierte Inhalte von Suchmaschinen manchmal als doppelte Inhalte angesehen werden können, was sich negativ auf den Website-Traffic auswirkt.
Die Zweiseitigkeit des Blockierens von KI-Crawlern
Die Entscheidung, KI-Crawler zu blockieren, ist nicht ganz unproblematisch. Cassidy erörterte die Vorteile des Schutzes der intellektuellen Qualität und der Beibehaltung der Kontrolle über die Inhalte, aber auch die potenziellen Nachteile, wie die geringere Exposition gegenüber Suchmaschinen-Crawlern, die für die Betreiber von Webseiten, die auf den Traffic der Google-Suchmaschine angewiesen sind, nachteilig sein kann.
Cassidy erklärt die Vor- und Nachteile des Blockierens von KI-Crawlern als Webseitenbetreiber:
Pro:
- Schutz des geistigen Eigentums
und Inhaltskontrolle - Optimierung der Serverauslastung – jeder Roboter, der Ihre Website crawlt, belastet den Server, so dass das Blockieren dieser Bots Serverressourcen sparen kann
- Schutz vor unerwünschten Assoziationen – KI könnte den Inhalt einer Website mit irreführenden oder unangemessenen Informationen in Verbindung bringen.
Contra:
- Die Blockierung von KI-Crawlern kann auch die Sichtbarkeit für Suchmaschinen-Crawler beeinträchtigen
- Beeinträchtigung des Fortschritts und der Wirksamkeit von KI-Modellen
durch Einschränkung ihrer Wissensbasis
Das Blockieren von KI-Bots kann zwar Inhalte schützen, birgt aber auch die Gefahr, dass die Sichtbarkeit durch Suchmaschinen-Crawler eingeschränkt wird. Außerdem gibt es derzeit keinen einheitlichen Standard für “Do not Crawl”-Anweisungen für KI-Bots.
Proaktive Maßnahmen der führenden Medienunternehmen
Mit Blick auf die Zukunft berichtete Cassidy, dass Medienriesen wie die New York Times, Reuters, Amazon und CNN bereits mit KI-Firmen über die Lizenzierung ihrer Daten verhandeln. Diese proaktiven Schritte schaffen einen Präzedenzfall für den Schutz von Inhalten im digitalen Zeitalter.
Einige große Unternehmen verhandeln mit KI-Firmen über die kostenpflichtige Lizenzierung ihrer Daten für die KI-Nutzung, aber eine tatsächliche Regulierung ist noch lange nicht in Sicht. In der Zwischenzeit arbeiten einige Inhaber von geistigem Eigentum daran, rechtlich gegen KI-Unternehmen vorzugehen, die ihre Daten unerlaubt nutzen.
Nach der jüngsten Aktualisierung der Datenschutzrichtlinien von Google, die die Sammlung öffentlicher Daten für die eigenen KI-Dienste offenlegt, und der Einführung des Chatbots durch OpenAI aktualisierte die New York Times im August ihre Nutzungsbedingungen, um die Verwendung ihrer Inhalte (Texte, Fotos, Bilder, Audio-/Videodaten, Metadaten) für andere Software, einschließlich maschinelles Lernen und KI-Bots, zu verbieten. Darin wird festgelegt, dass Web-Crawler, die zum Sammeln von Inhalten entwickelt wurden, nicht ohne schriftliche Genehmigung verwendet werden dürfen, und es werden Geldstrafen und Bußgelder für Verstöße gegen die Bedingungen angedroht.
Was tun, wenn Inhalte gestohlen werden?
Obwohl die Suchmaschinen immer besser in der Lage sind, doppelte Inhalte zu erkennen, besteht die Gefahr, dass Ihre Webseite zu Unrecht angegriffen wird. Um den Diebstahl von Inhalten zu bekämpfen, empfiehlt Cassidy ein Vorgehen in fünf Schritten:
- Verwenden Sie einen Plagiatsprüfer, um doppelte Inhalte und ihre Quelle zu erkennen. Sie können Tools wie Grammarly oder Copyscape verwenden.
- Wenden Sie sich an die Webseite mit den doppelten Inhalten und bitten Sie um deren Entfernung. Sie sind sich möglicherweise nicht bewusst, dass ihre Inhalte kopiert wurden, und wenn Sie ihnen die Möglichkeit geben, die Situation zu bereinigen, können Sie Strafen vermeiden.
- Melden Sie identifizierte kopierte Inhalte an Google als rechtliche Aufforderung gemäß der Richtlinie (EU) 2019/790 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 17. April 2019 über das Urheberrecht und die verwandten Schutzrechte im digitalen Binnenmarkt und zur Änderung der Richtlinien 96/9/EG und 2001/29/EG. Das Urheberrechtsgesetz schreibt vor, dass Google gegen Plagiatoren vorgeht.
- (Wenn der Inhalt sowohl in der Google-Suche als auch im Blog erscheint, müssen Sie ihn auf beiden Plattformen melden. Weitere Informationen finden Sie in den Google-Richtlinien unter https://support.google.com/legal.)
- Sobald Ihre Anfrage übermittelt wurde, füllen Sie die nachfolgenden Informationsanfragen von Google aus, die in der Regel in Form eines kurzen Fragebogens gestellt werden.
- Gehen Sie zu einem weiteren Formular, um die URLs zu melden, von denen Ihr Inhalt kopiert wird.
Wenn Sie Content-Diebstahl feststellen, müssen Sie Google umgehend benachrichtigen, um nachteilige Auswirkungen auf Ihre Webseite zu vermeiden.
Die Meldung gestohlener Inhalte gilt als lobenswerte Maßnahme, da Suchmaschinen vermeiden wollen, dass kopierte Inhalte in ihren Suchmaschinenergebnisseiten (SERPs) angezeigt werden.
Schlussfolgerung
Angesichts der fortschreitenden Entwicklung von KI, die verschiedene Aspekte der Inhaltserstellung durchdringt, ist es für Urheber entscheidend, informiert und wachsam zu bleiben. Der Einsatz von Plagiatsprüfern, das Verfolgen von Schutzmaßnahmen führender Medienunternehmen und das Erwägen rechtlicher Optionen sind wesentliche Schritte zum Schutz originärer Webseiteninhalte im Zeitalter der KI.
Wenn Sie ein Ezoic-Publisher sind, können Sie sich hier eine Aufzeichnung von Cassidys Webinar ansehen. Weekly Walkthrough-Webinare finden jeden Mittwoch statt. Sehen Sie sich vergangene Aufzeichnungen an und registrieren Sie sich hier für zukünftige Veranstaltungen.